Jahresrückblick 2020

2020: ein Jahr, das wir alle so schnell nicht vergessen werden!

Denn bedingt durch die Folgen der Pandemie war 2020 an den Börsen ein Jahr der Rekorde:

  • Nach einem sehr erfolgreichen Aktienjahr 2019 folgte im Februar und März der heftigste Kurssturz der Börsengeschichte. Weltweit wurden Verluste von 30% in wenigen Wochen registriert.
  • Trotz katastrophaler Wirtschaftsnachrichten folgte im zweiten Quartal die schnellste Erholung der Börsengeschichte.
  • Mit dem Ergebnis, dass im vierten Quartal sogar Rekordstände an den internationalen Börsen gemeldet werden konnten.

Es waren also ein Negativrekord und zwei Positivrekorde, die dann zu einem Happy End trotz bestehender Pandemie, immer noch schlechten Wirtschaftsdaten und erneutem Lockdown in Europa und den USA führten.
Was zwangsläufig zur Frage führt, ob sich die Börsen in 2020 von der Realwirtschaft abgekoppelt haben? Die klassischen Lehren der Volkswirtschaftslehre waren zumindest 2020 außer Kraft gesetzt.

April und November erscheinen dabei im Nachhinein als Wendepunkte:

  • Im Frühjahr zeigte die Politik Stärke: genauer die EU mit dem finanziellen Aufbauprogramm, welches neben dem Finanzrahmen für die Jahre 2021-2027 in Höhe von ca. 1,1 Billionen Euro auch ein 750 Milliarden EUR schweres Hilfspaket für den Wiederaufstieg Europas nach dem Lockdown zur Verfügung stellte. Bis zur endgültigen Ratifizierung dauerte es (natürlich). Doch die Botschaft, dass nahezu unbegrenztes Geld zur Eingrenzung der Krise zur Verfügung steht, war im Markt.
  • Anschließend sorgte dann die amerikanische Notenbank FED mit ihrer Forward Guidance, ihren neuen Leitlinien für die künftige Geldpolitik, für klare Ansagen: die Zinsen werden auf absehbare Zeit in einem Korridor von 0 bis 0,25% bleiben.
  • Ein weiterer Wendepunkt war dann die US-Wahl. Es endet eine vier Jahre andauernde Periode, die wohl leider noch Jahre nachwirken wird. Mit Joe Biden kehrt sicher keine enthusiastische Aufbruchsstimmung ins Weiße Haus sowie ins Land insgesamt zurück. Aber es kehrt Berechenbarkeit auf die US-politische Bühne zurück.
  • Der zweite Wendepunkt im November war der Durchbruch bei der Corona-Impfstoffsuche. Wir sehen ein helles Licht am Ende eines langen dunklen Tunnels. Die Prognose „Es wird schlechter bevor es besser wird“ treffen Analysten eigentlich eher ungerne, dennoch haben die es mit Blick auf den Verlauf der Pandemie genauso getan. Die Frage wird sein, wie schnell die Impfung der Risikogruppen erfolgen kann und somit eine Rückkehr zu einer neuen Normalität möglich wird. Realistischerweise müssen wir uns wohl aber bis zum zweiten Halbjahr 2021 gedulden. Für die Finanzmärkte ist das jedoch ein überschaubarer Zeitraum.

Die Turbulenzen des ersten Halbjahres 2020 nahmen wir aufgrund der aktiven Absicherung im Aktienfonds nur in kleinen Teilen mit. Seit Mitte des Jahres sind wir wieder investiert und konnten so zusammen mit dem Markt von der positiven Stimmung an den Börsen profitieren, so dass 2020 sogar mit einem positiven Ergebnis beendet werden konnte.