Jahresrückblick 2019

Hamburg, im Januar 2020: Das Jahr 2019 war ein in mehreren Hinsichten sehr erfolgreiches und spannendes Jahr für den Aktienfonds. Und das auf beiden Ebenen: der Wirtschaftlichkeit und der Nachhaltigkeit.

Die technischen, wirtschaftlichen Daten machten Freude: mit einer Performance von über 20% in 2019 bei einer deutlich geringeren Volatilität als der Aktienmarkt konnten die Anleger sicherlich zufrieden gestellt werden. Gleichzeitig wuchs das Fondsvolumen über die erste große Hürde von 10 Millionen EUR.

Dabei war das Jahr 2019 durchaus anspruchsvoller, als es im Nachhinein aussieht:

  • das Jahr 2018 endete bekanntlich mit hohen Verlusten in den internationalen Aktienmärkten, die wir damals im Fonds durch das Risikomanagement fast komplett vermeiden konnten.
    Dies bedeutete aber auch, dass wir in einem abgesicherten Investitionsmodus in das Jahr 2019 gingen. Verluste absichern bedeutet immer auch, dass Gewinne ebenfalls nicht möglich sind.
  • Und prompt begann das erste Quartal mit starken Kursgewinnen, die zuerst nichts anderes als eine Gegenreaktion zu den Kursverlusten des Vorjahres waren. Dann folgte die überraschende Wende in der Zinspolitik der Zentralbanken, die aus der Korrektur eine Aktienhausse machten.
    Wir lösten die Absicherungen zwar zügig auf, verpassten aber Teile des ersten spontanen Kursanstieges.
    Es ist banal, aber ab und zu wird man daran erinnert: Absicherungen kosten dann Geld, wenn man sie nicht braucht. Dafür retten sie Geld, wenn es wirklich notwendig ist.
    Anfang 2019 war es die Wende in der Zinspolitik, die ein Krisenszenario verhinderte. Die Absicherungen erwiesen sich als nicht notwendig.
  • Komplett investiert waren wir dann gegen Ende des ersten Quartals: Kursgewinne von über 10% standen zu Buche. Dann allerdings folgten prompt zwei Quartale, bei denen ein Teil der Gewinne aus dem ersten Quartal wieder abgegeben wurden, obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmendaten nicht verändert hatten.
  • Wir blieben daher auch investiert, was sich dann im vierten Quartals mit der erfreulichen Kursentwicklung (bei unveränderten wirtschaftlichen Rahmendaten) auszahlte.

Seit Änderung der Anlagestrategie im November 2017 hat der Fonds bis Ende 2019 eine Wertsteigerung von ca. +17% erreichen können. Zum Vergleich: der Dax erreichte im gleichen Zeitraum +2%. Als moderner Aktienfonds verfügt der GENEON Global Challenges zudem über ein Risikomanagement, welches zumindest Ende des Jahres 2018 auch aktiv werden musste und das Risiko begrenzen konnte. Für 2019 „kostete“ es Performance, wenn wir das Jahr allein betrachten, aber schon der langfristigere Vergleich unter Einbezug des Vorjahres zeigt, dass die Idee, Verluste begrenzen zu wollen, Vorteile hat.

Es gab aber auch Bewegung auf der Nachhaltigkeitsebene: so wurde der Unterschied zwischen einer ökologischen Geldanlage vestasund einer ethisch-nachhaltigen Geldanlage im September deutlich: die halbjährliche Kontrolle des Portfolios im Hinblick auf Einhaltung unserer Nachhaltigkeitskriterien ergab, dass der Hersteller von Windkraftanlagen Vestas Wind aufgrund von Versäumnissen im Gesundheits- und Sicherheitsmanagement in seiner Produktionsstätte für Rotorblätter in Daimiel (Spanien) gegen die Prinzipien des UN Global Compact verstößt.
Ein Hersteller von Windkraftanlagen gehört wahrscheinlich definitionsgemäß in einen ökologischen Branchenfonds. Wenn das Unternehmen aber ethische Prinzipien wie Arbeitsnormen verletzt, hat es in einer ethisch-nachhaltigen Geldanlage nichts verloren. 

Ihr Andreas Enke