Die Politik dominiert die Finanzmärkte

Aber Absicherung hilft!

Hamburg, 19.12.2018 Die vergangenen Wochen zeigten wieder einmal eindrucksvoll, wie zerbrechlich gerade gefundene Gleichgewichte an den Finanzmärkten sein können.
Die Spannungen zwischen den USA und China erhielten mit der Festnahme der Finanzchefin von Huawei neue Nahrung. Politisch brisant: der Vater von Meng Wanzhou ist nicht nur der Firmenchef des Konzerns, sondern auch ein hochrangiges Mitglied der Kommunistischen Partei. Dies wiederum sorgte für zusätzliche Turbulenzen an den Märkten.

Wobei die größten Verwerfungen aus der Politik zuletzt aus Europa kamen:
In Frankreich durchlebt Präsident Macron gerade die schwärzesten Tage seiner Präsidentschaft: seine Beliebtheitswerte sind so weit abgerutscht, dass selbst ein Scheitern seiner Präsidentschaft im Raume steht. Hier liegt das Risiko mittelfristig in dem weiteren Erstarken der extremen Kräfte in Frankreich: mit dann unkalkulierbaren Folgen für die Märkte.
Schon jetzt liefern seine Zugeständnisse, die eine Erhöhung des französischen Staatsdefizites auf über 3% erwarten lassen, brisante  Munition an die Populisten in Italien, womit wir beim zweiten Krisenherd sind:
Das neue Angebot eines korrigierten Staatshaushaltes mit einem Defizit von “nur” 2,04% ist eigentlich eine weitere Provokation der EU. Merkwürdig, dass es bisher nicht so aufgefasst wurde. Jetzt werden natürlich Stimmen in Rom laut, die darauf hinweisen, dass das französische Defizit doch höher sein wird. Letztendlich verliert die EU weiter an Glaubwürdigkeit.
Großbritannien dürfen wir natürlich nicht vergessen: die drohende Niederlage im Parlament bei der Abstimmung zum ausgehandelten Brexit-Deal konnte May nur durch eine Verschiebung verhindern. Das nachfolgende Misstrauensvotum der eigenen Partei überstand sie, aber es scheint bereits das nächste aus der Opposition zu folgen. Und der 29.03.2019 als Zeitpunkt des Brexits rückt näher…..

Wie haben wir reagiert?
Schon Ende Oktober reduzierten wir die Risiken im Aktienfonds sehr deutlich: rechnerisch sichern wir derzeit 70% des Aktienmarktrisikos intern ab. Konkret halten wir die Aktien im Bestand, haben aber im Fonds Absicherungspositionen auf die GCX vs. DAX und S&P seit 01.11.18europäischen und amerikanischen Märkte aufgebaut um die Schwankungen weitestgehend abzufedern. Und dies ist uns bisher auch gut gelungen:
So konnte sich unser Portfolio in den letzten sechs Wochen mit +0,2% konstant halten, (grüne Linie) während der Dax mit -6% (rot) und der S&P 500 (blau) mit -7% heftige Verluste hinnehmen mussten.
Bestätigung für die Aufrechterhaltung der Absicherungspositionen erhalten wir derzeit weiter durch die Eintrübung der Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung in Europa und den USA.

Wir sehen uns gut gerüstet für weitere Turbulenzen an den Aktienmärkten. Eine schnelle Erholung sehen wir derzeit nicht, daher gilt es, evtl. negative Entwicklungen in engen Grenzen zu halten.

Andreas Enke

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